Ein Rad für alles, sei es für den Arbeitsweg, Einkaufen, oder vielleicht sogar Ferien. Sowas aufzubauen, dass war mein Plan letztes Jahr. Fasziniert haben mich Bilder vom Awol von Anfang an, als ich die ersten auf Flickr sah. Im Juli 2014 erkundigte ich mich bei meinem Händler über Preise und Lieferdatum. Die Preise waren relativ tief, 1800.- SFr. für Komplett oder 700.-SFr. für Rahmenset. Mit der Auslieferung würde es aber etwas dauern, alle 2014er Modelle waren schon vergriffen. So Bestellte ich mir ein 2015er FrameSet.
Das erste vorangekündigte Auslieferdatum, Sept. 14, wurde verschoben auf Okt.14 dann folgte Nov.14, aber es wurde sogar Dezember 14, bis der Rahmen bei mir stand.
In der Wartezeit machte ich mir viele Gedanken über den Aufbau, Dropbar (Rennvelo-Lenker) oder Flatbar (wie beim Bike) ? Antrieb, vorne 2-fach oder doch nur 1mal 11 ? Gepäcktransport, vorne, hinten oder beides ? Mit der Zeit kamen dann so einiges an Teile zusammen.
Bei den Laufräder war ich mir schnell einig, Aufbau komplett selbstgemacht. Bei den Felgen griff ich zur ZTR Arch EX, die halten schon im Camber schon alles mit meinem Fahrstil aus, und da geht es etwas härter zu und her. Speichen von Sapim, Nabe vorne; Dynamo von Supernova, Nabe hinten; DT Swiss 240s, sehr variabel in Sachen Freilauf.
Das nächste Kapitel, ist eigentlich ein Reinfall, Lenker und Bremsen.
Ich hätte auf meine Innere stimme hören sollen, welche ganz am Anfang sagte, Aufbau mit mit Flatbar und normalen MTB-Discbremsen. Aber ich lies mich verleiten von den unzähligen Bildern mit Dropbar, zudem kam im Oktober noch die neue Sram Force CX1 auf den Markt, welche mich so schelmisch anlachte und mir zu flüsterte "Kauf-mich-Kauf-mich"...
Nur gab es da eine kleine disharmonie, mit 1mal 11 von der Force CX1 komme ich wohl keinen anstieg hoch, da die Kassette nur gerade 11-32 Zähne hat, geschweige dann noch mit eventuell Gepäck. Die Lösung mit 1x11 wär natürlich die XX1 Kassette mit den 10-42 Zähnen.
Sram schreibt zwar dass die Force CX1 nicht mit der XX1 kompatibel sei, was ja auf die eint oder andere art stimmt, wenn sie direkt so verbauen will. Ich wollte dass natürlich wieder nicht glauben, denn die Schaltwerke unterscheiden sich sich nur minimalst. die Ketten sind so oder so die selben, 11-fach Kassetten sind auch alle gleich breit, also wo liegt der Wurm begraben. Irgendwo im Netz fand ich ein Stork-Quer-Rad mit dem Aufbau von XX1 und Force CX1. Ich bekam den Tipp, ich soll die Finnen der Schaltwerke vergleichen. Und siehe da, die Finne des Force CX Schaltwerks ist etwas kürzer gebaut. Wenn man jetzt diese Finne an das XX1 Schaltwerk baut, kann damit die XX1 Kassette (10-42z) in der Kombination mit den Force CX1 Schalt- und Bremshebel gefahren werden.
So sah dann der erste Zwischenstand aus, für die erste kurze Testfahrt. Zwar Funktionierte die Schaltung reibungslos, nur war mir das das ganze einfach viel zu gestreckt, schon nach kürzester Zeit macht sich mein Rücken bemerkbar, wie soll ich damit Stunden auf dem Rad verbringen ?
Entweder es passt von Anfang an, oder halt eben nicht, zum Glück, machte ich diese Erfahrung noch früh genug. Leider waren die Tage nach der Testfahrt noch schmerzvoller. Somit entschied ich mich um zu denken und wieder ab- und zurück zu bauen.
Die suche nach einem passenden Ersatz Lenker endete beim Salsa Bend 2, bei den Bremsen hatte ich noch eine günstige Shimano hier zu liegen, von einem anderen Projekt.
Bis der Lenker aber eintraf verweilte ich mich mit dem Surly Front Rack, en wares Bastelabenteuer, so viele Schrauben und Einzelteile, dazu der Träger selbst mit einem staatlichen Gewicht von 1.134kg
Die Licht und Elektronik Analage wollte auch noch verbaut werden, welche komplett von Supernova kommt. Zusätzliches Feature der Plug, Akkulader, welcher vom Nabendynamo den Strom abzweigt.
Die ganze Verkabelung wollte ich unauffällig verstecken, am Front-Rack wurde das licht Kabel mit Hilfe von Isolierband gut getarnt umwickelt. Die Verbindung der Kabel und Stecker von Front- und Rücklicht versteckte ich im Steuerrohr, Bastelte mir noch einen Deckel als Spritzschutz für unten an das Steuerrohr.
Noch vor Weihnachten war das "Wunder" vollbracht, alles Funktionierte, Leuchtete, Bremste und schaltete so wie sein sollte. Dann durfte es auch zum Fotoshooting hinhalten...
Das Rad, oder Stealth-Bomber, Militär-Velo oder was auch immer für Namen einem bei dessen Anblick in denn Sinn kommt, fährt sich sehr Bequem, auch dank der Sattelstützfederung von USE Vybe, dem Sattel von Brooks mit dem auch ohne Hoseneinlagen es sich mehrere Stunden fahren lässt. Es Rollt leicht und gut, dank dem Specialized Renegade 1.8" welcher auch noch eine Dämpfung besitzt dank dem Volumen und bietet guten Grip auf der Forstautobahn.
Die ersten 200 Kilometer wurden bereits abgefahren...
Weitere unzählige werden folgen...
Links zu weitern Beiträgen vom Awol :
Awol Update N° 1 ; August 2015
Awol Update N° 2 ; Mai 2016
Das sieht mir ja ziemlich nach einem Velo für Langzeit-Mehrtagestouren (self-supported) aus. Immer wieder eindrücklich (und schön), was Du dir da zusammenbaust.
AntwortenLöschenDanke, ja Speci nennt es auch nicht ohne Grund, Adventure - Bike ;-)
AntwortenLöschenDas Gefährt sieht ganz schön aus. Und wie immer mit viel Liebe zum Detail zusammengebaut. Viel Spass damit!
AntwortenLöschenDanke, Liebe zum Detail; mann hat ja in den Regen/Schlechtwetter Weekends ja genügend Zeit solche nach Ideen zu suchen, auszubrüten und um zusetzten...
AntwortenLöschenDas Bike ist wirklich sehr schön geworden und wie rotscher schon gesagt hat mit viel Liebe zum Detail. Funktioniert das gut mit dem Gepäck auf dem Vorderrad? Bei den Militär-Velos war das auch so und im Wiegetritt war das extrem mühsam.
AntwortenLöschenDanke auch Dir. Gepäck, nur eine Tasche einseitig,links oder rechts, ist schon sehr gewöhnungsbedürftig zum Fahren. Mit 2 Taschen und dann noch ev. Lenkertasche, die Erfahrung muss irgendwann mal später machen, wenn alles zusammen ist, für mein geplantes Abenteuer...
AntwortenLöschenhey Marco, erst grad gesehen dass du zukünfig hier wieder aktiv wirst. freue mich schon auf interessante posts.
AntwortenLöschensehr schön dein futuristisches army-bike, da könnte der Ueli glatt neidisch werden *g*
Danke Sven, mal sehen was so ein Comeback bewirkt... hoffe nur gutes...
AntwortenLöschenHallo Marco,herzlichen Glückwunsch zu Deinem wirklich tollen Awol. Klasse gemacht! Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir bezüglich deiner Körperlänge was zur Rahmengröße schreiben möchtest.Ich mache mir ebenfalls Gedanken über einen kompletten Aufbau mit dem Awol-Rahmen samt Flatbar. Denn wenn ich dann dies hier lese: nur war mir das ganze einfach viel zu gestreckt, schon nach kürzester Zeit macht sich mein Rücken bemerkbar, wie soll ich damit Stunden auf dem Rad verbringen ? ...Kurzum, ich bin 175 cm klein und meine Schrittlänge misst 80 cm. Was meinst Du,was passt eher Rahmengröße M oder S? Vielen Dank im voraus, Klaus rocktheroads.de
AntwortenLöschenHallo Klaus, zur grösse, schwierige Frage, aber schau doch mal beim IBC Awol Thread vorbei, da werden auch immer wieder solche Fragen beantwortet ; http://www.mtb-news.de/forum/t/specialized-awol-news-bilder-fragen-aufbauten.735471/page-67#post-13834708 . hoffe du findest dort eine Anwort. Gruss Marco.
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